Ausschüsse

Eine Sache muss ich vielleicht erst erklären: Zwar werden die endgültigen Entscheidungen im Plenum getroffen, also durch Abstimmung aller 195 Landtagsabgeordneten aus ganz Nordrhein-Westfalen. Die Vorberatungen finden aber in sogenannten Fachausschüssen statt, die sich jeweils mit bestimmten Bereichen beschäftigen.

Alle Abgeordneten arbeiten in mehreren Fachausschüssen mit, entweder als „ordentliche“ oder „stellvertretende“ Mitglieder. „Ordentlich“ bedeutet, bedeutet, sie sind von ihren Fraktionen benannt worden, um in den jeweiligen Ausschüssen ihre Expertise einzubringen. Da hin und wieder auch einmal jemand z.B. krank ausfällt, übernehmen alle Abgeordneten auch Stellvertretungen in mehreren Ausschüssen.

Als Kind des Ruhrgebietes habe ich bei der Besetzung der Landtagsausschüsse gleich einen dreifachen Jackpot gezogen. Ich darf mich um ganz wichtige Zukunftsthemen für unsere Region kümmern. Wirtschaft, Energie, Verkehr – und ja, auch Tourismus – sind von großer Bedeutung für die dynamischste Region Deutschlands. Stillstand ist eben nichts fürs Ruhrgebiet. Hier möchte ich dir gerne ein bisschen mehr zu meinen Ausschüssen und Themen erzählen.

 
 
  • Nordrhein-Westfalen, und insbesondere das Ruhrgebiet, befinden sich schon so lange in einem Strukturwandel, dass man mittlerweile gar nicht mehr weiß, wo Anfang und Ende liegen sollen. Eigentlich geht es mittlerweile auch eher um einen Strukturaufbau. Die Industrie und die Energieversorgung sollen anders aufgestellt werden, zum Erreichen von echter Klimaneutralität.

    Bezahlbare und klimaneutrale Energie – das ist schon lange ein wichtiges Thema, aber nie war es wichtiger als derzeit. Denn auch wenn es durch den Krieg gegen die Ukraine kurzfristig wieder nötig wurde, mehr auf Kohlestrom zu setzen, wird NRW auf Dauer nur über die Erneuerbaren Energien wirklich unabhängig. Sonne und Wind sind unsere Zukunft!

    Ein wichtiger Baustein ist außerdem die Wasserstofftechnologie. Wenn zukünftig in stark CO2-erzeugenden Branchen wie der Stahl- oder der Chemieindustrie klimaneutral produziert werden soll, dann wird das Land NRW viel stärker in die Forschung und Nutzung investieren müssen.

    Ich will einen echten sozial-ökologischen Umbau der nordrhein-westfälischen Industrie erreichen, und damit die Lebensgrundlage und Chancenfabrik für hunderttausende dort beschäftigte Menschen erhalten. Kurz gesagt: Ich möchte daran arbeiten, dass im kommenden Jahrzehnt die Wiege einer neuen Ruhrindustrie entsteht.

    Noch einmal zum Stichwort Chancenfabrik: Ich will die duale Ausbildung wieder attraktiver machen! Zuletzt hat die Zahl der jungen Menschen, die nach dem Schulabschluss einen Ausbildungsplatz gefunden haben, stark abgenommen. Viele von Ihnen sitzen also im Wartesaal ihrer beruflichen Zukunft. Das möchte ich ändern: Sie verdienen alle die Chance auf einen Ausbildungsvertrag!  Der ist nämlich mehr als nur ein Stück Papier, sondert bietet die Chance, den ersten richtig großen Sprung in das eigene Leben zu unternehmen, und die eigenen Ziele und Träume Schritt für Schritt zu planen und zu erreichen. Die erste eigene Wohnung, eine besondere Reise, vielleicht irgendwann sogar die Meisterschule - alle diese Meilensteine der Zukunft werden nur Realität, wenn der Weg für den ersten Schritt nicht versperrt wird. Ich unterstütze daher die Forderung der Jusos und auch des DGB nach einer Ausbildungsplatzgarantie! Und damit noch nicht genug: Ich will Ausbildung und Studium endlich gleichstellen. Damit die Azubis diese Gleichwertigkeit jeden Tag spüren können, setze ich mich für Azubi-Wohnheime und ein dem Uni-Ticket ebenbürtiges Azubi-Ticket ein. Und für Berufsschulen, die so modern wie die besten Unis sind.

    Ganz viel miteinander zu tun haben die Attraktivität und der Fachkräftemangel. Viele Betriebe und Unternehmen haben schon seit einiger Zeit große Probleme, genügend qualifiziertes Personal zu finden. Das führt dann z.B. dazu, dass sie weniger Aufträge annehmen können, die Leistungen schlechter werden, die Preise steigen. Da sich aber kein Windrad von alleine baut, brauchen Handwerk und Industrie dringend mehr Fachkräfte. Und richtig schlimm wird es natürlich in der Pflege und in den sozialen Berufen, wo die Arbeitsbelastung immer höher wird.

  • ……bin ich zusätzlich noch stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales; im Haushalts- und Finanzausschuss, sowie im Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend. Demnächst wird sich noch der sogenannte Unterausschuss für Tourismus bilden, dem ich dann auch als stellvertretendes Mitglied angehöre.

Frederick Cordes Rede