Kennt ihr einen der meistgesagten Sätze unserer Region? „Ich komme aus der schönsten Stadt im Ruhrgebiet…“ In meinem Fall trifft das natürlich auch zu, und noch dazu hatte ich sogar das Glück, im schönsten aller Stadtteile aufzuwachsen: in Oberhausen-Sterkrade!

  • Oberhausen Sterkrade

    Und dort habe ich dann auch die ersten wichtigen Karriereschritte gewagt: St.Clemens-Kindergarten, Steinbrinkgrundschule und Fahrradführerschein schmücken seitdem meinen Lebenslauf. Die ersten Erfahrungen sozialdemokratischen Handelns machte ich dann in der Zeit bis zum Abitur auf der Oberhausener Heinrich-Böll-Gesamtschule. Denn die Idee der Gesamtschule ist großartig: Es ist nämlich eine Schule für Alle. Wie viel Kohle deine Eltern auf dem Konto haben, ob du in deiner Familie der Erste oder der Zehnte mit Chance auf das Abitur bist, oder ob du mit Realschulabschluss oder Fachabi in eine Ausbildung gehen möchtest – egal, hier werden Kinder und Jugendliche zusammen gebracht, und gefördert. Die Schule gab mir auch die Möglichkeit ersten gesellschaftlichen Engagements: als Klassen- und Stufensprecher setzte ich mich für meine Mitschüler:innen ein, als Schülerlotse für mehr Sicherheit im Straßenverkehr, und ich machte die ersten Schritte in der aktiven Arbeit gegen Rechts. So ganz nebenbei bin ich 2002 auch Mitglied der SPD geworden, und stieg direkt in die Arbeit der Oberhausener Jusos ein.

  • Zwischen Marine und Master

    „Wehrpflicht“ – aus heutiger Perspektive hört sich das so verstaubt an wie Fernseh-Testbilder, Telefonzellen oder die VHS-Kassette. Nach meinem Abi im Jahr 2005 musste ich aber noch wählen: Zivi oder „Bund“? Da ich mal was (wirklich!) ganz anderes sehen wollte, und gleichzeitig die Chance sah meinem Segel-Hobby etwas intensiver nachzugehen, entschied ich mich für 9 Monate auf einem Marine-„Schiffchen“.

    Nach Ende meiner Zeit bei der Marine zog es mich ins östliche Ruhrgebiet. An der Ruhr-Universität Bochum studierte ich Geographie bzw. Stadt- und Regionalentwicklungsmanagement. In meiner Master-Arbeit ist mir dann schon ein Thema begegnet, mit dem ich mich auch heute als Landtagsabgeordneter befasse: Ich schrieb nämlich über kommunale Strategien gegen den drohenden Fachkräftemangel. Gute Arbeit und starke Wirtschaft sind sozialdemokratische Anliegen, die mir seitdem unter den Nägeln brennen. Und weil das nur mit Solidarität klappt, bin ich seit vielen Jahren Mitglied der IG Metall und Soli-Mitglied der IGBCE.

    Während meiner Studienzeit habe ich meine politische Arbeit bei den Jusos immer weiter vertieft: erst als Vorsitzender der Jusos Oberhausen, später dann als Mitglied im Landesvorstand der NRW Jusos, und ab 2014 sogar als Landesvorsitzender. Und obwohl ich dadurch viel Zeit an diversen Bahnhöfen und in vollen Zügen, und in wirklich allen Ecken Nordrhein-Westfalens verbrachte, bin ich immer aktives Mitglied meines Heimat-OVs in Sterkrade geblieben.

  • Übers Bergische nach Bielefeld

    …ging es für mich dann zunächst ins Bergische Land, nach Wuppertal. Dort erhielt ich die Chance, den Oberbürgermeisterwahlkampf von Andreas Mucke zu leiten. Daraus ergaben sich viele spannende weitere Angebote, und bei einem griff ich zu. In Bielefeld wurde ich Wahlkampfmanager für die 2017 anstehenden Wahlen zum Landtag und zum Bundestag. Ich blieb dann noch eine Weile länger als geplant – nämlich als Leiter des Wahlkreisbüros der fabelhaften Bundestagsabgeordneten Wiebke Esdar! Während meine Zeit als Vorsitzender der NRW Jusos im Herbst 2018 zu Ende ging, schaffte ich den Sprung als Beisitzer in den Landesvorstand der NRWSPD. Immer wollte ich aber auch dort anpacken, wo ich guten Leuten mit richtigen Zielen helfen konnte. So half ich in der Kampagnenführung intensiv dabei mit, Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken als neue Parteivorsitzende ins Willy-Brandt-Haus zu bringen; ebenso meinem guten Freund Veith Lemmen in das Rathaus von Werther.

  • Ein Blick ins Morgen

    Für einen studierten Geographen aus Oberhausen habe ich bisher einen ungewöhnlichen Weg genommen: Mich haben die letzten 34 Jahre von der heimischen Backstube der Konditorei Cordes bis hinein in den Landtag von NRW geführt. Das Leben ist halt nicht immer geradlinig – Du kennst das sicher.

    Aber was die Zukunft auch bringen mag, einige Dinge weiß ich jetzt schon:

    Meine Heimat ist und bleibt die „Wiege der Ruhrindustrie“.

    Egal, ob Landtagsabgeordneter oder Kassenprüfer im Ortsverein: Ich halte die Werte des Ruhrgebiets und der Sozialdemokratie hoch.

    Und Zukunft gibt’s nicht für lau.