Nie wieder ist heute

Jedes Jahr erinnern wir an die Pogromnacht des 9. November 1938. Auch in Oberhausen zerstörten SA- und SS-Angehörige sowie weitere Mitbürger*innen jüdische Geschäfte und Wohnungen systematisch. Jüdinnen und Juden wurden bedroht und misshandelt, in der Folge deportiert und ermordet. Die Synagoge in der Friedensstraße wurde niedergebrannt. Eines dürfen wir dabei nie vergessen: Der Hass gegen Jüdinnen und Juden hat nicht an jenem Abend begonnen, sondern wurde über viele Jahre geschürt und gefördert.

Und deshalb mahnt uns die Erinnerung, mit wachen Augen auf die Entwicklungen der letzten Jahre zu blicken. In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der antisemitischen Straftaten immer weiter angestiegen. Seit dem Terroranschlag der Hamas fliegen Brandsätze auf jüdische Einrichtungen und Häuser, in denen Jüdinnen und Juden wohnen, werden mit dem Davidstern gekennzeichnet. Es ist eine Schande, dass auch 85 Jahre nach der Pogromnacht jüdisches Leben in Deutschland nicht sicher ist.
Dabei ziehen sich antisemitische Einstellungen quer durch die Gesellschaft. Wir finden sie bei Verschwörungsgläubigen, bei Rechtsextremen, bei islamistischen Gruppen und auch in der sogenannten bürgerlichen Mitte. Und selbst bei denjenigen, deren Rufe nach internationaler Solidarität sonst immer alle mitmeinen, aber ausgerechnet den Staat Israel und Jüdinnen und Juden davon ausschließen.

Was wir dagegen machen können? Darauf gibt es nicht die eine Antwort. Aber ich will dieses Jahr nicht nur erinnern - das Verhindern beginnt mit dem Hinsehen, mit praktischer Solidarität. Nie wieder ist heute!

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